Die Stiftung
Hamburgs stille Wohltäterin:
Die Niederländische Armen-Casse
Die um 1585 von niederländischen Glaubensflüchtlingen zur Unterstützung verarmter Landsleute gegründete Niederländische Armen-Casse ist eines der ältesten privat initiierten Wohlfahrtseinrichtungen Hamburgs und Deutschlands.
Nach dem gleichen Prinzip wie schon zur Gründung im 16. Jahrhundert betreibt die Casse freie Wohlfahrtspflege und unterstützt - anstelle der niederländischen Flüchtlinge - Hamburgs "verschämte Arme". Die Unterstützungen bestehen aus regelmäßigen Zuwendungen an bedürftige Hamburger Bürger. Darüber hinaus wird in Not geratenen Mitbürgern durch einmalige Beihilfen geholfen.
Die Alten und die Vorsteher der Casse verteilen die Pensionen und die Taschengelder an die von ihnen zum Teil über viele Jahre betreuten Bedürftigen. Nicht nur diese finanzielle Unterstützung, sondern gerade auch die persönliche Betreuung durch die Vorstandsmitglieder und ihre Frauen helfen, viele bedrückende und sorgenvolle Lebensumstände zu mildern.
Die Einnahmen der Stiftung bestehen aus einer Spendensammlung im Herbst und einer Sammlung anlässlich des traditionellen Jahresessens zu Mariä Verkündigung am 25. März eines jeden Jahres sowie aus Zinseinkünften, Legaten und Stiftungen. Die wesentlichen Verwaltungskosten werden durch den Jahresverwalter getragen, so dass die Stiftung alle Erträge und sonstigen Einnahmen ausschließlich und unmittelbar für satzungsgemäße Zwecke verwenden kann.
Bild links: Sammelbüchse und Schieber der Niederländischen Armen-Casse, gestiftet von Ludwig Friedrich
Blohm (Jahresverwalter 1885/96)
Quelle: Bildtafel aus "DIE NIEDERLÄNDISCHE ARMEN-CASSE", Hamburg 1974